Ida Engberg
Ida Engberg ist weit mehr als nur ein Name auf Line-ups: Sie ist eine Stimme im Techno-Untergrund, die zugleich roh und melodisch, düster und tranceartig sein kann. 1984 in Tyresö bei Stockholm geboren, begann sie im Alter von 13 Jahren, Vinyl zu spielen – zuerst im Jugendzentrum, später bei Gigs in Bars und Clubs. Ihr Weg führte über Residency-Jobs, erste Produktionen (ab ca. 2007) und stetige Arbeit in Clubs, auf Festivals und in Studios.
Mit Veröffentlichungen wie Return To Consciousness (Truesoul, 2020), der EP Radiate (Drumcode, gegründet von Adam Beyer) oder dem gemeinsamen Projekt Speicher 135 mit Marco Resmann (Kompakt Extra) beweist sie, dass sie sich nicht auf alten Lorbeeren ausruht, sondern sich stetig weiterentwickelt. Kollaborationen wie „I Haven’t Felt This Way” mit Nicole Moudaber zeigen ihr Netzwerk und wie sie ihr Spektrum erweitert, ohne die technoide Härte einzubüßen.
Ihr Signature-Sound ist eine Mischung aus dunklen, hypnotischen Elementen – knallende Kicks, tiefe Basslines, Hoover-/Acid-Momente –, durchzogen von melodischen Pads, Ambient-Zwischentönen und Vocals, die nicht ablenken, sondern Spannung aufbauen. Tracks wie „Radiate” oder „New Day” zeigen, wie Ida mit dem Spannungsbogen arbeitet: langsam aufbauend mit dunkler Energie, dann klares Peak-Time-Material, das in Clubs und Lagerhallen Druck erzeugt.
Live-Momente prägen ihre Karriere: Ihre Sets beim Awakenings Festival und Tomorrowland sind legendär – eine pulsierende Crowd, abgedunkeltes Licht und Ida, die sich mit voller Kraft durchdrückt. Ebenso ihre Auftritte auf Ibiza, besonders in kleineren, aber atmosphärischen Clubs wie dem Club Chinois, zeigen, dass es ihr nicht um Größe geht, sondern um die Verbindung mit dem Floor.
Produktionstechnisch arbeitet sie mit klarem Design-Ansatz: präzises Drum-Programming, modulierte Synths, hohes Augenmerk auf Mix & Master, damit das Low-End funktioniert, Hall und Delay als Atmosphäre, nicht bloß für die Show. Ihr neues Material ist schneller und lauter, aber nicht unsauber. Sie balanciert zwischen roher Energie und texturierter Soundlandschaft.
Ida Engberg steht damit für Techno, der drückt und zugleich Raum lässt. Wer sie erlebt – im Club zum Morgengrauen oder auf Festivalbühnen – spürt nicht nur den Kick, sondern den Beat als Puls der Nacht mit all ihren Schatten und Momenten, die Clubnächte unvergesslich machen.